Charles Webster Leadbeater
* 16.02.1854 in Stockport, Großbritannien
29.02.1934 in Perth, Australien
Priester, Theosoph und Okkultist
In dem Maße, wie die Erkenntnis fortschreitet,
wechselt die Stellung der Wissenschaft gegenüber den Dingen der
unsichtbaren Welt beständig. Ihre Aufmerksamkeit ist nicht mehr
allein auf die Dinge der Erde gerichtet, oder auf die sie umgebenden,
physischen Welten, sondern sie fühlt sich gezwungen, weiter zu
schauen und Hypothesen aufzustellen, die sich auf die Natur des Stoffes
und die Kraft beziehen, die jenseits des Bereiches ihrer Instrumente
liegen.
C. W. Leadbeater und A. Bessant: Gedankenformen. Einführung
Biografie*
Nach dem aktuellen Stand der Forschung wurde C. W.
Leadbeater am 16. Februar 1854 in Stockport geboren. Er allerdings gab
als seinen Geburtstag den 17. Februar 1847 an. Diese Frage ist eine,
die von der Forschung geklärt werden muß - doch ob eine endgültige
Aussage jemals möglich sein wird? Weitere Fragen seiner Biografie
stehen mit diesem Datum in Verbindung, z. B.: Konnte er Meister Morya
1851 in London treffen?
Als sein Vater wird ein Buchhalter und als seine Mutter wird eine Emma,
geb. Morgan, angegeben, die am 26. Mai 1853 in Lancaster geheiratet
haben. 1862 starb sein Vater an Tuberkulose. Nach Charles Aussagen hatte
er einen Bruder, Gerald, der bei der Südamerikareise (1867 Brasilien)
starb und später von ihm in Cylon als reinkarnierten Jinarajadasa
(* 1877, Kurufrumullega Jinarajadasa wurde später Internationaler
Präsident der Theosophischen Gesellschaft) gefunden wurde. Doch
die Quellen kennen keinen Bruder. Auch die anderen Ereignisse der 60er
und 70er Jahre des 19. Jahrhunderts liegen im Dunkeln und sind noch
nicht gesichert erforscht.
Leadbeater besaß ein Diplom als "Literate" und keinen Universitäts-abschluß. Trotzdem wird er am 21.12.1878 in Farnham zum Diakon der anglikanischen Kirche geweiht. 1879 wurde er von Bischof Brown zum Priester geweiht.
Er fand ein starkes Interesse an der aufkommenden spiritualistischen Bewegung. 1873 könnte er den Vorsitz eines Komitees zum Studium des Spiritualismus geführt haben (lt. einem Artikel von A. Besant im "Secular Chronicle" vom 1. Juni 1873 über einen J. Leadbeater), was wiederum Fragen nach seinem Geburtsjahr und Jugendjahren aufwirft (ein zweiter Leadbeater mit gleichen Interessen ist nicht bekannt).
1883
kam er mit theosophischem Gedankengut in Berührung, was den Wunsch
in ihm erweckte, der "Theosophischen Gesellschaft" beizutreten.
Kurze Zeit später kam er in Kontakt mit A.
P. Sinnett. Am 20.11.1883 wurde er formell Mitglied der Theosophischen
Gesellschaft. H.
P. Blavatsky hat er dabei viel zu verdanken. Im Folgejahr
kam er auch mit seinem Meister (über "Ernst" an K.H.)
in brieflichen Kontakt. Am 04.11.1884 verließ er England in Richtung
Adyar/Indien als Chela der "Meister der Weisheit". Seine Reise
führte ihn u. a. nach Paris, Marseille, Alexandria, Port Said.
Am 21.12.1884 traf er in Adyar, dem Hauptquartier der Gesellschaft,
ein und nahm "Zufluch beim Buddha".
1886 bis 1889 lebte er hauptsächlich in Ceylon. Zusammen mit H.
S. Olcott bereiste er viele Dörfer, um seine Aufgabe,
Aufbau der Theosophischen Gesellschaft, zu erfüllen.
Ende
1889 kehrte Leadbeater wieder nach England zurück. 1890 lernte
er Annie Besant
kennen. Er arbeitete als Tutor, Englischlehrer für Ausländer
und Journalist beim "Pioneer" (Zeitung für Indien). Daneben
verfaßte er einige seiner wichtigsten Werke (u. a. "Gedankenformen").
Ab 1895 beschäftigte er sich mit Forschungen über "Okkulte
Chemie" und "Esoterisches Christentum".
Im Oktober 1900 begann er eine sechsmonatige Rundreise durch die USA.
Danach absolvierte er eine Rundreise durch Europa. Von 1902 bis 1905
hielt er sich erneut in den USA auf. Hier widmete er sich vor allem
der Erforschung des Lebens nach dem Tode ("Der sichtbare und der
unsichtbare Mensch"). Im Frühjahr 1905 reiste er nach Australien
und Neuseeland.
Um
die Jahrhundertwende begannen sich seine "Anhänger" (z.
B. Annie Besant)
und seine "Feinde" (z. B. Katherine
Tingley) zu formieren. Der "Leadbeater-Skandal"
weitete sich immer mehr aus (sexuelle Vorwürfe). Es wurden ihm
unmoralische Handlungen vorgeworfen. Er lehrte seinen Schülern
u. a. Körperhygiene (sich nackt zu waschen) sowie Selbstkontrolle
und Befreiung von negativen spirituellen Gedanken (Masturbation) (u.
a. 1907: "Fullerton-Leadbeater-Kontroverse").
In langwierigen Gerichtsverhandlungen wurden alle Anschuldigungen widerlegt
und aus heutiger Sicht kann man sagen, daß er seiner spät-viktorianischen
Zeit weit voraus war. Doch bis heute tauchen immer wieder diese Vorwürfe
auf (vgl. Gregory Tilletts).
Nach dem Ehrengerichtsverfahren von 1906 ("Travestie der Wahrheit")
trat er aus der Theosophischen Gesellschaft aus. Ende 1908 öffneten
sich für ihn wieder die Tore der Theosophischen Gesellschaft.
Am
10.02.1909 traf Leadbeater wieder in Adyar ein. Im Mai 1909 (?) entdeckte
er den 15jährigen Hindu-Knaben Krishnamurti
("Alcyone" - Der hellste Stern der Plejaden). Auf Grund der
schulischen und privaten Umstände nahm Leadbeater ihn in die Obhut
der Theosophischen Gesellschaft. Anfang 1910 erhielt er eine Einweihung
durch Leadbeater. Er sollte der neue "Weltlehrer" werden.
Leadbeater bereitete ihn auf diese große Aufgabe vor.
1922 kreuzen sich beider Weg erst wieder in Australien und 1927 in Adyar.
1929 löst Krishnamurti seinen "Sternenorden" auf (Entsagung
seiner Messiasrolle). Ihre Wege trennten sich.
"Schaffen Sie sich bitte kein Bild vom Sprecher.
Der Sprecher ist nicht sehr wertvoll was bedeutungsvoll ist,
ist das, was er sagt."
Jiddu Krishnamurti: Rede in Saanen, 1984
Am 20.02.1914 verließ C. W. Leadbeater Indien in Richtung Neuseeland und Australien. Den Höhepunkt seines theosophischen Schaffens hat er überschritten. Sein Hauptquartier in Sydney (The Manor) war ein Zentrum spiritueller Tätigkeit. 1915 wurde er in die Freimaurerei aufgenommen. 1916 trat er der Alt-Katholischen-Kirche (ihre Ursprünge liegen bei den Jansenisten Hollands und Belgiens) bei und wurde von James I. Wedgwood zum Regionalbischof von Australien geweiht. Am 06.09.1918 änderte auf einem Synodaltreffen sie ihren Namen in "Liberal-Katholische-Kirche" ("Liberal Catholic Church").
Für dieses Engagement wurde Leadbeater von bestimmten Kreisen der Theosophie heftig angegriffen. Seine neue Aufgabe der Anpassung der Freimaurerei an die neue Zeit, Reinigung der Rituale und Öffnung für Frauen (eigene Aussage) erhielt er von St. Germains, dem Chohan des Siebenten Strahls (Hierophant der Mysterien des alten Ägyptens). Er widmete sich dem Studium der Sakramente und ihrer Auswirkungen auf der feinstoffliche Ebene ("Die Wissenschaft der Sakramente").
Im Frühjahr 1933 fuhr Leadbeater nach Adyar, um
an der Seite der schwer erkrankten Annie
Besant zu weilen. Er blieb bis zu ihrem Tod, am 20.09.1933.
Er leitete ihre Begräbnisfeierlichkeiten.
Im Januar fuhr er zurück nach Australien. Er war in einem sehr
schlechten Gesundheitszustand. Am 29.02.1934 fiel er in ein Koma und
starb nachmittags.
Viele Episoden belegen, daß Leben und Lehre für C. W. Leadbeater
eine Einheit bildeten.
(* Quelle: Peter Michel: Charles W. Leadbeater. Mit den Augen des Geistet. Aquamarin-Verlag)
Charles
Webster Leadbeater |
Körper und Gedankenformen
|
Einige Werke
Der Mensch: Woher, Wie und Wohin |
C. W. Leadbeater: Grundlinien der Theosophie. Deutsche Übersetzung, Leipzig 1909.
1.
Kapitel Einleitung Was ist Theosophie?
10.
Kapitel Was gibt uns die Theosophie?
C. W. Leadbeater: The Inner Life. Section One.
Literaturempfehlung
Die Literatur zum Leben und Wirken von C. W. Leadbeater hält sich in Grenzen. Eine ausführliche Biografie von Gregory Tilletts "The Elder Brother" (London 1982; zugl. Diss. an der Religionswiss. Fakultät der Universität Sydney: Charles Webster Leadbeater. A Biographical Study) und das wesentlich kleinere Werk von Hugh Shearman (Charles Webster Leadbeater - A Biography. Adyar, Madras 1980) sind neben dem unten aufgeführten Buch alles, was bis jetzt im wesentlichen erschien. 1932 erschien von A. J. Hamerster im "Round Table Annual" eine biografische Skizze zu Leadbeater, die er selbst für überzogen hielt. Er war doch nur ein "Sucher nach der Wahrheit".
Peter Michel: Charles W. Leadbeater.
|
Charles W. Leadbeater zählt zweifelsfrei zu den
bedeutendsten Eingeweihten in die esoterische Tradition. Kein anderer
Schriftsteller des 20. Jahrhunderts hat die Entwicklung der spirituellen
Literatur, bis hin zum New Age-Schrifttum der neunziger Jahre, so entscheidend
beeinflußt wie er.
Mit diesem Buch liegt erstmals eine Biographie vor, die Leben und Werk
Leadbeaters in einem Band vereint. Es schildert die Anfänge Leadbeaters
in England, die Begegnung mit Helena P. Blavatsky und der Theosophie
und die Einweihung durch seinen Meister in Indien.
Entscheidende Bedeutung gewann in Leadbeaters Leben die Begegnung mit
dem jungen Krishnamurti, der durch ihn in die Theosophische Gesellschaft
eingeführt wurde. Das Zusammentreffen und die Beziehung zwischen
diesen beiden großen, doch so gegensätzlichen Persönlichkeiten
wird ausführlich geschildert.
Im zweiten Teil des Buches legt der Autor in umfassender Form die wegweisenden
Erkenntnisse und hellsichtigen Forschungsergebnisse Leadbeaters vor,
deren Einfluß noch weit ins 3. Jahrtausend reichen wird.
Die außerordentlich faszinierende Begegnung mit einem großen
Seher und Eingeweihten!
Rückseitentitel des Buches von Peter Michel
Das Leben Kapitel 6: Freimaurerei und Liberal-Katholische-Kirche
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Weitere Links
Biografie
(Grand Lodge of British Columbia and Yukon A.F. & A. M.)
Liberal-Katholische
Kirche (LKK)(Lexikon
des Geheimwissens)
Die
Liberalkatholische Kirche (LKK)
- Lehre und Ethik
The
Liberal Catholic Church (LCC)
Information
zur Liberal-Katholischen Kirche
Biografie
zu Jiddu Krishnamurti
Krishnamurti
Foundation